Mari:e animiert Unternehmen zu renditestarken Klimaschutz-Investitionen

09.05.2016

Mit durchschnittlich 3,5 Prozent Energieeinsparung binnen zweieinhalb Jahren tragen die teilnehmenden Netzwerk-Betriebe überdurchschnittlich viel zur Energiekostensenkung und zur CO2-Minderung in der Wirtschaft bei. Sie steigerten ihre Energieeffizienz gegenüber dem Durchschnitt der mittelständischen Unternehmen um 50 Prozent schneller. Durch verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien beziehungsweise den Bezug von „grünem Strom“ liegt die CO2-Emissionsminderung sogar noch etwas höher.

Diese Ergebnisse wurden anlässlich der Abschlusskonferenz des Pilot-Projekts „Mari:e − Mach`s richtig: energieeffizient!“ in den Räumlichkeiten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Frankfurt (Main) publiziert. In den vergangenen zweieinhalb Jahren haben in vier Energieeffizienz-Netzwerken für KMU 41 Unternehmen an dem effizienten Energieeinsatz innerhalb ihrer Betriebe gearbeitet. „Die Ergebnisse sind hervorragend“, meinte der Bereichsleiter Dipl.-Ing. Michael Mai. „Das Potenzial selbst dieser Vorreiter-Betriebe ist damit bei weitem nicht ausgeschöpft“, kommentierte der Projektleiter Dipl.Wirtsch.-Ing. M.Sc. Andreas Gerspacher. Mit den entdeckten wirtschaftlichen Maßnahmen (mit einer internen Verzinsung von mehr als 12 Prozent) ließe sich der Energieverbrauch um gut 10.000 Megawattstunden pro Jahr und die CO2-Emissionen um 6.500 Tonnen pro Jahr senken.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) förderte im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) die vier Pilot-Netzwerke und ist sehr zufrieden, dass allein im vergangenen Jahr fünf weitere Effizienz-Netzwerke nach dem Marie- Standard entstanden (Lübeck, Kiel, Oldenburg, Nordhessen und Ettlingen) – und es werden schnell mehr werden im Rahmen der Initiative 500 Energieeffizienz-Netzwerke. Diese Selbstverpflichtung von 22 Wirtschaftsverbänden vom Dezember 2014 „adelte“ die Energieeffizienz-Netzwerke zu einem energiepolitischen Instrument speziell für Wirtschaftsunternehmen im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE).

Die Befragungsergebnisse zeigen, dass die Vorreiter-Unternehmen uneingeschränkt auch anderen Unternehmen die Teilnahme an einem Energieeffizienz-Netzwerk empfehlen würden. Besonders die Netzwerktreffen, die mindestens zweimal pro Jahr stattfinden, der damit verbundene moderierte Erfahrungsaustausch und das jährliche Monitoring haben sich als wichtiger Aspekt des Konzepts herausgestellt.

Die Netzwerktreffen – meist mit Betriebsbegehung bei einem der teilnehmenden Unternehmen durchgeführt – wurden durchweg sehr positiv bewertet. Wertvoll für die Teilnehmer waren auch die Vorträge seitens externer Fachreferenten zu Energieeffizienz-Themen, die sie selbst zuvor festgelegt hatten. Der moderierte Erfahrungsaustausch zu umgesetzten, geplanten (und auch gescheiterten) Energieeffizienzmaßnahmen als „Herzstück“ der Netzwerktreffen brachte den Unternehmen neue Ideen, praktische Umsetzungsvorschläge und die Vermeidung von bereits gemachten Fehlern anderer, so die Befragten.

Die Vorträge zur Veranstaltung finden Sie auf der Mari:e-Webseite.


Hintergrund:
Das Konzept des Effizienzmodells „Mari:e − Mach`s richtig: energieeffizient!“ richtet sich an kleine und mittelgroße Unternehmen (mit Jahresenergiekosten in der Größenordnung zwischen 50.000 und 1 Million Euro). Sie werden befähigt, die bestehenden Energieeffizienzpotenziale mit weniger Zeitaufwand und schneller zu realisieren und am Spitzenausgleich der Energie- und Stromsteuer teilzuhaben (produzierende Unternehmen).

Dazu tauschen über eine Laufzeit von zwei bis drei Jahren 10 bis 15 Unternehmen in einem Netzwerk ihre Erfahrungen zur effizienten Nutzung von Energie aus. Basis ist in der Regel ein Energieaudit zu den Möglichkeiten der Energieeffizienzsteigerung und deren Wirtschaftlichkeit (sofern eine Liste mit wirtschaftlichen Energieeffizienzmaßnahmen durch beispielsweise ein Energiemanagementsystem ISO 50001, SpAEfV, oder ähnliches nicht schon vorliegt). Regelmäßige (mindestens zweimal pro Jahr) auf ein vereinbartes Thema vorbereitete und moderierte Treffen bringen neue Informationen und regen den Erfahrungsaustausch an. Ein jährliches Monitoring sichert die Ergebnisse. Ziel der Mari:e-Netzwerke sind die kontinuierliche Senkung der Energiekosten der beteiligten Unternehmen und zugleich die Verminderung der CO2-Emissionen, das heißt ein Klimaschutz mit beeindruckenden Gewinnen für die Unternehmen. Mari:e-Netzwerke aus der ersten Pilotphase befinden sich in den Regionen Karlsruhe, Nordbaden, Leipzig und Saarbrücken.

KATEGORIE: News


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